Am 12. Oktober wird in Argentinien der Tag des Respekts vor kultureller Vielfalt begangen, damit wird versucht, die Einstellungen zu einem Ereignis näher zu bringen, das einen Wendepunkt in der Weltgeschichte darstellt, nämlich die Eroberung Amerikas.
Während dieser Tag in Spanien als Tag der Hispanität begangen wird, bietet er in Argentinien die Möglichkeit, über die 36 Ureinwohnerstämme nachzudenken, die über 500 Jahre nach der spanischen Eroberung immer noch nicht vollkommen anerkannt und in das politische, soziale und wirtschaftliche Leben des Landes einbezogen werden.
Die COVID-19-Pandemie traf die Ureinwohnergemeinden sowohl auf dem Lande als auch in den Vorstädten besonders schwer. Armut, Analphabetismus und Rassismus sind die Hauptgründe dafür, dass in Argentinien, das sich rühmt, ein inklusives Land zu sein, Ureinwohner für viele nicht als gleichberechtigte Mitbürger gelten.
Mariano Nagy, Forscher am argentinischen Institut für Wissenschaftliche und Technologische Forschungen CONICET, führte eine Studie über die Situation der Ureinwohner im Land durch und sagte Folgendes dazu:
//// Es gibt verschärfte strukturelle Situationen wie Schwierigkeiten beim Zugang zu Wasser, formaler Beschäftigung, menschenwürdigem Wohnraum und insbesondere zu den Gesundheitszentren, was die Betreuung und Prävention für die über eine Million Argentinier*innen, die sich als Nachkommen der Ureinwohner betrachten, erschwert.///
Am 11. Oktober fanden virtuelle Veranstaltungen und Mahnwachen zum Gedenken an den letzten Freiheitstag für die Ureinwohner statt. Ein letzter Tag der Freiheit vor einer spanischen Eroberung, die von Blut und Feuer gekennzeichnet war, und die von staatlichen Maßnahmen fortgesetzt wird, die obwohl sie gut gemeint sind, an völkermörderischen Praktiken festhalten, indem sie den Ureinwohnern die volle Ausübung ihrer Rechte als Staatsbürger und ihrer Grundrechte abstreiten.
Produktion: Silvana Avellaneda
Üb.: R. Braun
Webseite: Julián Cortez