Am Donnerstag, den 24. März, gedenkt Argentinien des 46. Jahrestages des Beginns der grausamsten Militärdiktatur seiner Geschichte. Der Staatsstreich erfolgte inmitten politischer und sozialer Umwälzungen in einem Land, das von Machtkämpfen und konkurrierenden Interessen zerrissen war.
Der Golpe [Putsch] war der letzte einer Reihe, die in den 1930er Jahren begonnen hatte, als man in Argentinien der Meinung war, dass Demokratien, die nicht " funktionsfähig" waren, durch die Ordnung und Struktur des Militärs ersetzt werden sollten.
Keine dieser Phasen war einfach. Doch während der letzten Militärdiktatur (1976-1983) wurde die Doktrin des so genannten Condor-Plans angewandt, der von den USA konzipiert wurde, um den Vormarsch des "Sozialismus, des Kommunismus" in Lateinamerika zu unterbinden. Dazu gehörten die systematische Anwendung von Staatsterrorismus, die Aufhebung aller Grundrechte und das Zusammenspiel der damaligen Großmächte.
30.000 Menschen verschwanden. Es gab Todesflüge. Tausende wurden verfolgt und ins Exil getrieben. Es sind Spuren, die Kinder und Enkelkinder noch als Teil unserer Geschichte tragen.
Heute, wo die Rolle der Frauen in Argentinien mehr denn je anerkannt wird, huldigt RAE – Argentinien in die Welt die Mütter und Großmütter der Plaza de Mayo. Es waren Frauen, die sich in den schlimmsten Zeiten dem Regime vollkommen allein stellten, das nicht zögerte, sie zu verfolgen und zu töten, wie es bei Azucena Villaflor der Fall war. Nach ihrer Festnahme wurde sie gefoltert und später über dem Rio de la Plata aus einem Flugzeug geworfen
Diese Frauen waren es, die während des Jubels über die Fußball-WM 1978 vor die ausländische Presse traten, um nach dem Verbleib ihrer Kinder zu fragen. "Wir wissen nicht, ob sie hungrig sind oder frieren. Wir wissen nicht, wo sie sind. Tausenden von ihnen verdankt man Mut und Ehrlichkeit. Man schuldet ihnen wahre Demokratie, Gerechtigkeit und Fairness.
Dieses Jahr werden nach zwei Jahren Pandemie wieder Demos auf den Plätzen und Straßen aller Städte Argentiniens stattfinden. Die Hauptveranstaltung findet in der Stadt Buenos Aires auf der Plaza de Mayo statt.