Argentinien: 100 Tage Pandemie
FOTO 1- Reimundo Vigo Murga, Leiter der Station für plastische Chirurgie am Krankenhaus Pedro Fiorito in Avellaneda (Provinz Buenos Aires), überwand zwei Krebserkrankungen und wurde nach einer Plasmabehandlung gegen Coronavirus gestern aus dem Krankenhaus entlassen. „Man muss 100%ig mental stark und emotional fit sein, denn man ist ja alleine da im Kampf gegen den Tod“, sagte er.
FOTO 2- Präsident Alberto Fernández rief angesichts der durch das Coronavirus ausgelösten globalen Krise zu einem gemeinsamen Vorgehen auf, als er am Donnerstag an einer Videokonferenz mit führenden Vertretern Lateinamerikas und der Karibik teilnahm.
FOTO 3- In der Provinz Tucumán (NW) wurde diese Woche aktiv nach Fieberkranken gesucht (Operativo BAF). Die Provinzhauptstadt und Umgebung gelten aufgrund der zahlreichen Armenviertel als eines der risikoreichsten Gebiete der Provinz.
FOTO 4- In der Provinz La Rioja (NW) wird infolge der rückläufigen Zahl der Corona-Neuinfektionen der lokale Tourismus an den Wochenenden wieder zugelassen. Unter den Stätten, die nun wieder besucht werden können, ist der Nationalpark Talampaya (Bild).
FOTO 5- In der Provinz Río Negro (S) kam es in Gemeinden, die sich in der sog. Phase 5 der Coronavirus-Quarantäne befinden, zu einer teilweisen Wiederaufnahme der Tätigkeit von Staatsbediensteten. Sie mussten aber zunächst eine Pflichtschulung über Hygienemaßnahmen am Arbeitsplatz besuchen.
Bilder und Texte: Agencia Télam
Ein neuer, pandemiebedingter Alltag
FOTO 1- Der Spezialist für Infektionskrankheiten Fernando Polack führt mit einem multidisziplinären Team von 70 Personen eine Studie durch, um festzustellen, ob der Einsatz von Plasma genesener Coronavirus-Patienten bei Personen mit ersten Covid-19-Symptomen das Fortschreiten der Krankheit aufhalten kann.
2- Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) wies darauf hin, dass dadurch, dass in Folge der Coronavirus-Pandemie Menschen zu Hause bleiben müssen, Arbeitsplätze vernichtet und die Wirtschaft untergraben wird, die Ernährungsunsicherheit in Lateinamerika vervierfacht und 14 Millionen Menschen in den Hunger getrieben werden könnten.
FOTO 3- Sofia Vier ist seit Donnerstag die erste Kampfpilotin Argentiniens. Ihr erster Alleinflug fand in der Provinz Mendoza statt. Bundesverteidigungsminister Agustín Rossi, und Provinzgouverneur Rodolfo Suárez waren dabei.
FOTO 4- Im ganzen Land wird der Lockdown in Städten und Bezirken ohne Neuinfektionen gelockert: Geschäfte werden wieder geöffnet, Aktivitäten im Freien und einige berufliche Aktivitäten sind wieder zugelassen. Das ist der Fall in Corrientes (NO), Mendoza (Zentrum W), Salta und Catamarca (NW) sowie in einigen Ortschaften in der Provinz Buenos Aires.
FOTO 5- Bei der Wiedereröffnung des Toyota-Werks in der Stadt Zárate (Provinz Buenos Aires) sagte der argentinische Präsident Alberto Fernández, dass "die Wiederaufnahme des Betriebs von Unternehmen während der Pandemie ein Grund zum Feiern sei".
ARGENTINIEN UND COVID-19: EINE VERÄNDERTE LANDSCHAFT
FOTO 1- Die industrielle Produktion Argentiniens wird u.a. in den Metropolregionen Buenos Aires, Gran Rosario (O), Gran Córdoba (Zentrum) nach einer Lockerung der Ausgangssperre wieder in Gang gesetzt. (Télam).
FOTO 2- Präsident Alberto Fernández betonte, dass aufgrund der Auswirkungen der Pandemie "der bisherige Alltag der Argentinier nicht mehr existiert". Er rief auch dazu auf, "nicht an dem zu zweifeln, was bisher getan wurde", um Todesfälle und Neuinfektionen zu verhindern. (Télam)
FOTO 3- Während in mehreren Teilen Argentiniens die Lockerung des Lockdowns rückgängig gemacht wurde, werden in Provinzen wie Jujuy (NW) Hotels für den Inlandstourismus wieder geöffnet. (Télam)
FOTO 4- Das Gesundheitsministerium der Provinz Tucumán (NW) berichtete, dass 4.200 Dengue-Fieber-Fälle verzeichnet wurden; diese Zahl ist höher als 2009, als der bisher höchste historische Stand dieser endemischen Krankheit erreicht wurde.
FOTO 5- Musiker*innen des Städtischen Sinfonieorchesters von Avellaneda (Provinz Buenos Aires) und des Sinfonieorchesters von Salta (NW) spendeten einen Teil ihrer Gehälter für ihre freiberuflichen
Kolleg*innen und für Suppenküchen. (Télam)
ARGENTINIEN UND COVID-19: EINE VERÄNDERTE LANDSCHAFT
FOTO 1 - Am 13. Mai fand die erste Sitzung der argentinischen Legislative per Videokonferenz statt Dabei sollten über zwanzig Notdekrete der argentinischen Bundesregierung zur Milderung der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie beraten werden sollten. (Telam)
FOTO 2 - Landesweit werden in Krankenhäusern, öffentlichen Verkehrsmitteln, Altersheimen und sozialen Einrichtungen sowie in Ortschaften, in denen Covid-19-Fälle festgestellt wurden, Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt.
FOTO 3 - Einzelhandelsgeschäfte, Restaurants, die Speisen zum Mitnehmen anbieten, und einige Märkte haben diese Woche im ganzen Land ihre Tätigkeit wieder aufgenommen, sogar in der Stadt Buenos Aires, in der die Ausgangssperre kaum gelockert wurde, da dort die höchste Zahl der Infizierten verzeichnet wird (Telam).
FOTO 4- Ein alternatives Beatmungsgerät für Intensivstationen wurde von Forschern des Nationalen Instituts für Industrietechnik (INTI) gemeinsam mit kleinen Unternehmen und anderen öffentlichen Einrichtungen in nur 55 Tagen entwickelt. Es befindet sich bereits in der letzten Versuchsphase vor dem Einsatz bei Patienten (Telam)
FOTO 5 - Arbeiternehmer*innen aus Bereichen wie Callcenter, Lieferdienste, Gastronomie und Privatschullehrer demonstrierten in der Innenstadt von Buenos Aires, um bessere Arbeitsbedingungen und den Einsatz der Gewerkschaften gegen Entlassungen und Arbeitsplatzunsicherheit zu fordern (Telam)
Argentinien und die COVID-Herausforderungen
FOTO 1- Forscher*innen des Instituto Leloir und vom CONICET entwickelten den ersten Test in Argentinien zum Nachweis von Antikörpern, die das neue Virus bekämpfen können. Er soll dazu dienen, die Immunreaktion infizierter Patienten zu überwachen und den Gesundheitszustand des dem Virus ausgesetzten Gesundheitspersonals festzustellen. (Telam)
FOTO 2- Die virtuellen Sitzungen der argentinischen Legislative werden von Politikern aller Parteien als "Paradigmenwechsel des Demokratiesystems" in Argentinien bezeichnet. (Telam)
FOTO 3- Organisationen der Linken protestierten trotz der Ausgangssperre vor dem Obelisken in der Stadt Buenos Aires und erklärten, sie hätten den 2-Meter-Abstand eingehalten und Schutzmasken getragen. Sie forderten Nahrungsmittelhilfe und Trinkwasser für Elendsviertel in der Bundeshauptstadt und in der Provinz Buenos Aires (Telam).
FOTO 4- Lange Schlangen von Wirtschaftshilfeempfängern in mehreren Städten Argentiniens. Diese soll die Folgen des durch die über 30-tägige Ausgangssperre verursachten Arbeitsausfalls lindern (Telam).
FOTO 5- Nach einem Monat Stillstand haben Textilfabriken in Städten wie Buenos Aires und Cordoba - im Zentrum des Landes - ihre Produktion wieder aufgenommen und stellen nun Schutzmasken und -Kittel her. (Telam)
Argentinien, eine neue Landschaft
FOTO 1- Argentinische Wissenschaftlerinnen identifizierten die genetische Sequenz des Coronavirus bei 26 Patienten. Dadurch können die Merkmale vom SARS (Covid-19) festgestellt werden, der in Argentinien im Umlauf ist.
FOTO 2- Das Theater Lola Membrives, ein Wahrzeichen der Avenida Corrientes (Buenos Aires Stadt). Bis zur vollständigen Aufhebung der Ausgangssperre finden landesweit weder Theateraufführungen noch Konzerte statt.
FOTO 3- Schutzmaskenpflicht: In ganz Argentinien besteht sie in der Öffentlichkeit und in öffentlichen Verkehrsmitteln, wie z.B. in der U-Bahn von Buenos Aires.
FOTO 4- In der Stadt Ceres, Provinz Santa Fe (NO Argentiniens), wurde ein Baby geboren, das den Namen "Ciro Covid" bekam. (Bild: Krankenhaus)
FOTO 5- Auf dem Hauptbahnhof Constitución in der Bundeshauptstadt werden bereits COVID-19-Schnelltests durchgeführt.
FOTO 1- Mafalda, das weltweit berühmteste Mädchen aus Argentinien, in Zeiten der Quarantäne. Stadtviertel San Telmo - Buenos Aires Stadt
FOTO 2 - Das Hospital Garrahan, ein Referenzkrankenhaus für Kindermedizin in Südamerika, beschränkte die medizinische Behandlung auf Not- und COVID-19-fälle. Ein staatliches Krankenhaus, das in Argentinien ein Paradigma ist.
FOTO 3- Bei Ausbruch der Pandemie bestand in Argentinien landesweit bereits eine tiefe soziale und wirtschaftliche Kluft. Es wird geschätzt, dass bis Ende 2020 mindestens 50 Prozent der Bevölkerung unbefriedigte wirtschaftliche und soziale Bedürfnisse haben werden.
FOTO 4- Die Ausgangssperre soll im ganzen Land bis Mai bestehen. In der Stadt Buenos Aires gelang es, dank des Protests der Bürger, eine Regelung zu unterbinden, die vorsah, dass die über 70-Jährigen eine tägliche Erlaubnis beantragen sollten, um ihre Wohnungen verlassen zu dürfen.
FOTO 5- Obwohl die Zahl der COVID-19 Infektionen im ganzen Land zurückgegangen ist, sind mindestens 15 bis 20 % der Ärzte und des medizinischen Personals infiziert, was besorgniserregend ist.
Produktion: Silvana Avellaneda -
Webmaster: Julián Cortez
Mit Dank an: Iris Giménez - Marcelo Marín - Agencia Telam.
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1- Infolge der von der Regierung verhängten Ausgangssperre werden die meisten Sendungen von Radio Nacional im AM-Studio moderiert, die dann auf den weiteren Frequenzen von RNA ausgestrahlt werden (UKW, MW und KW -RAE-)
2- Die Seelöwen "besuchen" erneut den Hafen von Mar del Plata, einer Küstenstadt in der Provinz Buenos Aires, und besetzen die Hafenmolen, die sonst voller Fischer und Käufer sind.
3- Landesweit wurden Maßnahmen zum Schutz von Fahrern und Fahrgästen in den öffentlichen Verkehrsmitteln getroffen.
4- In verschiedenen Provinzen des Landes arbeiten Hunderte von Bauarbeitern an dem Bau von Räumlichkeiten für die Behandlung und Betreuung von COVID-19-Patienten.
5- Die Fußgängerstraße Florida in der Bundeshauptstadt ist völlig leer. Claudia, Iana, Sara und Natalia sind bis zu zwei Stunden von zu Hause gefahren, um ihre Schicht in der Innenstadt um 7 Uhr morgens zu übernehmen.
Mit Dank an: Marcelo Marín - Iris Giménez - Telam
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Argentinien in Quarantäne
• 1: Die Zeitungsstände in den Großstädten Argentiniens sind trotz des starken Umsatzrückgangs im Zeitungs- und Verlagswesen weiterhin geöffnet.
• 2: In den wichtigsten städtischen Zentren gibt es Beschwerden über Knappheit an Nahrungsmitteln, Hygiene- und Schutzmitteln sowie über überhöhte Preise. Die Bundesregierung genehmigte die Durchführung von Kontrollen, um Spekulation zu unterbinden.
• 3: Die Margot, eine der historischen Bars von Buenos Aires im Stadtviertel Boedo, ist geschlossen; seit ihrer Eröffnung im Jahr 1902 war das niemals geschehen.
• 4: Viele Geschäfte stellen auf Abhol- und Lieferservice für Lebensmittel, Getränke und Medikamente um.
• 5: Alle öffentliche und private Bildungseinrichtungen in ganz Argentinien bieten online-Unterricht an. Dieser erreicht aber 40 Prozent derer nicht, die keinen Internetzugang haben oder deren Familien nicht über eine angemessene Technologie verfügen.
Produktion: Silvana Avellaneda
Webseite: Julián Cortez
Mit Dank an: Victorio Rubinetti - Iris Giménez
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Der Obelisk der Stadt Buenos Aires und die Straße Corrientes, mitten in der Innenstadt, während der Pandemie.
Die U-Bahn Linie B zur Stoßzeit: über 90 % weniger Fahrgäste in der U-Bahn von Buenos Aires.
U-Bahn von Buenos Aires: Der Zugang ist nur durch einen der Eingänge und mit einer Ausnahmegenehmigung zum Aussetzen der Ausgangssperre möglich.
U-Bahnen von Buenos Aires: leere Gleise, ein vor der Corona-Pandemie undenkbares Bild.
Die Fußgängerstraße Lavalle: vor der Quarantäne wimmelte sie von Touristen, Straßenverkäufern, Arbeitnehmern und Straßenshows.
Die Kreuzung der Straßen “9 de Julio” (Carlos Pellegrini) und Corrientes, in der Innenstadt. Donnerstag, 13 Uhr - 16 Uhr UTC.