Der argentinische Malwinenkriegsveteran Julio Aro wurde diese Woche für den Friedensnobelpreis nominiert, und meinte, den wichtigsten Preis hätte er schon erhalten, nämlich die Küsse und Umarmungen der Mütter, die ihre Söhne wiedergefunden haben.
Aro und der britische Veteran Geoffrey Cardozo wurden für ihre Arbeit nominiert, die es ermöglichte, argentinische Kriegsgefallenen, die auf dem Friedhof zu Darwin - auf den Malwineninseln - begraben wurden, zu identifizieren. Er meinte, diese Nominierung erfülle sie mit Stolz und Freude.
Der argentinische Veteran setzte sich für die Identifizierung der dort begrabenen argentinischen Kriegsgefallenen ein, nachdem er den Friedhof zu Darwin besucht hatte. Dabei stellte er fest, dass fast die Hälfte der Gräber namenlos war. Auf ihnen stand nur ein Schild mit der Inschrift: „Argentinischer Soldat, den nur Gott kennt“.
Auf einem Treffen mit britischen Kriegsveteranen lernte er Geoffrey Cardozo kennen, und es stellte sich heraus, dass Herr Cardozo nach dem Malwinenkrieg (1982) damit beauftragt worden war, für die Beerdigung der argentinischen Kriegsgefallenen zu sorgen. Er verfasste damals einen Bericht, der von wesentlicher Bedeutung für die spätere Identifizierung der Leichen sein sollte. Daraufhin gründete Aro die Stiftung „No me olvides“ (Vergiss mich nicht), die alles in die Wege leitete, damit die auf den Inseln begrabenen argentinischen Soldaten identifiziert werden konnten.
Dank der Zusammenarbeit von dem Internationalen Roten Kreuz und dem argentinischen Team für forensische Anthropologie konnten bisher 115 Kriegsgefallene identifiziert werden.
„Von ganzem Herzen danke ich allen, die uns stets unterstützt haben“, sagte Herr Aro.
Den Malwinenkrieg (1982) führte die damalige Militärregierung Argentiniens gegen England, das die Inseln seit Mitte des 19. Jahrhunderts unrechtmäßig besetzt. Der Krieg war der letzte Legitimationsversuch der Diktatur, und seine Folgen waren für Argentinien katastrophal, was Menschenverluste anbelangt. Ein Jahr später sah sich die Militärregierung gezwungen, Wahlen auszurufen. Diese fanden am 30. Oktober 1983 statt, und dabei wurde Raúl Alfonsín zum Präsidenten gewählt.